Dragoner und Kürassiere im Rahmen der Kavallerietruppengattungen

Berittene Militäreinheiten werden seit dem Ende des 16. Jhd. als Kavallerie bezeichnet. Pferde wurden für Kriegszwecke natürlich schon viel früher eingesetzt, wobei sie allerdings in den frühesten Zeiten, erste Nachweise stammen bereits aus der Zeit um 2000 v. Chr.,  im Kampf nicht geritten, sondern vor den Streitwagen gespannt wurden.  Später war der Kampf vom Pferdewagen aus  unter den Völkern der Antike weit verbreitet, in Vorderasien und Ägypten ebenso wie  in Indien und China, später auch in Persien. In Europa verwendeten die Kelten diese Kampftechnik besonders lange, sogar bis in die ersten Jahrzehnte n.Chr.
Im allgemeinen wurden jedoch die Streitwagenkrieger etwa ab dem 8. Jhd. vor Chr. zunehmend von Reiterkriegern abgelöst, welche die folgenden mehr als eineinhalb tausend Jahre,  bis um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert,  in allen Armeen eine bedeutende Rolle spielten -  in der Antike und dem Mittelalter, z.B. zur Zeit der Kreuzzüge, und  auch noch in der frühen Neuzeit des 15. und 16. Jahrhunderts  waren die Reitersoldaten überhaupt die wichtigste Truppengattung. Noch bis ins späte 19. Jahrhundert hinein wurden Schlachten hoch zu Ross ausgetragen.
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Sehr frühe „Reitervölker“ entwickelten sich in den Steppen Eurasiens, etwa die Skythen, welche bereits aus dem 8. Jhd.v. Chr. bekannt sind. Später, in den nachchristlichen Jahrhunderten, fielen immer wieder Reiterscharen  aus dem Osten, von den Hunnen über die Awaren, die Magyaren, bis zum „Mongolensturm“ im 13. Jhd.  bis in die zentralen Teile Europas ein. Diese Reiterkrieger trugen keine oder nur eine leichte Rüstung , sie ritten auf kleinen, schnellen und wendigen Pferden und waren mit Pfeil und Bogen bewaffnet – kurz, es handelte sich um „leichte Reiterei“. Der Inbegriff der „schweren Reiterei“ ist hingegen der mittelalterliche Ritter, welcher ebenso wie sein Pferd schwer gepanzert in die Schlacht zog. Als „Schlachtrösser“, die in der Lage waren, die  beträchtliche Last des Reiters und der Panzerung zu tragen und dazu auch noch in der Schlacht die nötige Angriffsgeschwindigkeit zu erreichen, dienten vornehmlich schwere Warmblüter. Die typischen Waffen des Ritters waren die Lanze und das Schwert.
Auch bei den europäische Kavallerietruppen der Neuzeit unterschied man bis um die Mitte des 19. Jhd. zwischen der schweren und der leichten Reiterei. Kriterien für diese Unterscheidung waren sowohl das durchschnittliche Gewicht und die Größe der jeweils eingesetzten  Kavalleriepferde als auch die Schutzausrüstung und Bewaffnung der Mannschaften. Das Gewicht eines Kavalleriepferdes der schweren Kavallerie betrug ca. 500 -750kg, eines der leichten Kavallerie ca. 400 - 600 kg.

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