Vorgeschichte
Die Gründung des Regiments fiel in die Regierungszeit von Kaiser Leopold I. aus dem Hause Habsburg, Kaiser des „Heiligen römischen Reiches“ von 1658 bis 1705. Als Leopold den Thron bestieg, lag das Ende des Dreißigjährigen Krieges gerade zehn Jahre zurück und die Auswirkungen dieses mörderischen europäischen Ringens – Verödung und Entvölkerung ganzer Landstriche, allgemeine Not und Geldmangel - waren noch lange nicht behoben. Die Friedensbestimmungen des Westfälischen Friedens verpflichteten die beteiligten Mächte u.a. ihre Armeestände zu verringern, wovon insbesondere die kostspieligen Reiterregimenter betroffen waren. Diese Schwäche des Reiches kam im Westen den Expansionsbestrebungen Frankreichs unter Ludwig XIV gerade entgegen, im Südosten stellten gleichzeitig die Osmanen eine ständige Bedrohung dar. Angesichts dieser latenten Konflikte begann Leopold sofort nach seiner Thronbesteigung mit einer Wiederaufstockung der Armee. Diese war noch nicht abgeschlossen, als sich 1664 ein gewaltiges türkisches Heer unter dem Kommando des Großwesirs Köprülü Fâzıl Ahmed Pascha der österreichischen Grenze näherte. Bei Mogersdorf an der Raab/St. Gotthard konnten die durch Allianztruppen verstärkten kaiserlichen Streitkräfte unter Generalleutnant Raimund Graf Montecuccoli die Osmanen auf ihrem Weg nach Wien aufhalten, worauf im „Frieden von Eisenburg/ Vasvár“ ein 20jähriger Waffenstillstand mit den Türken vereinbart wurde.
Aus der Sicht des ungarischen Adels war dieser Vertrag nichts anderes als der „Schandfrieden von Eisenburg“, da der Kaiser, infolge der Bedrohung im Westen an einem möglichst raschen Abschluss der Verhandlungen interessiert, den Türken trotz des Sieges seiner Truppen weite Teile des königlichen Ungarn und Kroatiens überlassen hatte, wogegen man sich in Ungarn durch die Rückeroberung einst an die Türken verlorener Gebiete zusätzlichen Einfluss und Reichtum erhoffte. Der Unmut der ungarischen Magnaten wurde noch dadurch gesteigert, dass der Adel durch den Absolutismus und den Zentralismus des Kaisers einen Gutteil seiner althergebrachten Rechte verloren hatte und die meist protestantischen Ungarn auch durch die teilweise gewaltsam vorangetriebene Gegenreformation zu leiden hatten. Als Folge dieser so empfundenen Missstände kam es zu Verschwörungen und Aufständen, die zunächst teilweise niedergeschlagen wurden; mit Hilfe der Türken entflammte die „Insurrection“ jedoch ab 1672 erneut.